Himmel und Hölle

Ein Mann stirbt. Petrus, der an der Himmelspforte wacht, schickt in in die Hölle. „Du hast gesündigt und bekommst jetzt die gerechte Strafe usw.“ Nach einer Abfahrt in die Tiefe, erreicht unser Mann die Hölle. Er betritt eine wunderbare blühende Landschaft (!). Alle Menschen scheinen friedlich, lebensfroh, satt … Kurz gesagt: Wir befinden uns in einer Wellness-Oase, All inclusive…. Der Ankömmling wird von einer freundlichen Person durch die Hölle geführt und die verschiedensten Angebote werden ihm vorgestellt und empfohlen. Ziemlich am am Ende des Rundgangs hört der neue Gast aus der Ferne Hilferufe, Angst- und Schmerzschreie. Er erkundigt sich, woher diese Stimmen kommen und wer das sei. Man führt ihn zu einer Halle und er schaut von aussen durch ein Fenster in das Innere und sieht tatsächlich Menschen, die in Kesseln schmoren, ausgepeitscht werden und schlimmeres. Er fragt aufebracht, wie das sein könne, inmitten dieser friedlichen Unterwelt. „Ja,“ so wird ihm geantwortet „Das sind alles Katholiken, die wollen das so.“

Soweit der Witz, aber wie stellen wir uns die Hölle, den Himmel oder das Fegfeuer vor? Beiläufig kam ich mit einem Mann ins Gespräch und es stellte sich heraus, daß er sich beruflich das Seelenheil seiner Mitmenschen sorgt. Als Unternehmensberater. Und er zeichnete  folgendes Bild: Ja die Hölle, die erleben wir schon auf Erden, genauso den Himmel oder das Fegfeuer. In der Todesstunde gibt es Sterbende, die verbittert sind über ihr gelebtes Leben, voller Vorwüfe, Enttäuschungen … das ist die Hölle. Andere: Ich danke für dieses Leben, Es ist gut, es war gut. Da ist der Himmel auf Erden. Sein Leben – ab und zu – vom Ende her denken. Welche Erinnerung sollen meine Kinder an mich haben? Meine Frau? Mein Mann? Meine Kolleginnen und Kollegen?

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