Immer beschäftigt
Aus einem Interview mit Adriaan Bekman (Burnout – mit der Krise wachsen; salumed Verlag; 2011; S. 35): „Wie schaffen Sie es, so vollbeschäftigt zu sein und trotzdem keinen Stress oder Burnout zu kennen? Ich bin nicht beschäftigt, sondern aktiv. Es kommen viele Fragen auf mich zu, und ich gehe darauf ein. Ich beschäftige mich dann aktiv damit. Nicht, weil ich es muss, sondern weil ich sie als einen Prozess ansehe, den ich versorgen möchte… Ich sehe (zum Beispiel) die Bitte um die Korrektur als Teil eines Prozesses an, den ich gut versorge. Deshalb habe ich keine Liste mit einer Aufzählung von Dingen, die ich erledigt werden müssen. Ich beschäftige mich fortwährend mit den Dingen, die auf mich zukommen in den Prozessen, in denen ich lebe. Ich erledige sie und gehe weiter zum nächsten. Wie machen Sie das zum Beispiel mit E-Mails? (…) Ich reagiere sofort, und zwar so effektiv wie möglich, sodass ich nicht unnötig Energie verbrauche. Hinter jeder meiner Reaktionen steht der Entschluss von mir, kurz der Sache mein Interesse und meine Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Übrigens hat ein befreundeter Kollege von mir sich einmal darüber beklagt, dass meine E-Mails so kurz und nüchtern sind. Er fand das unangenehm. Ich versuche jetzt, aus meinenAntworten an ihn kleine Gedichtchen zu machen… Vielen Menschen fällt es schwer, „Nein“ zusagen. Das Problem kennen Sie sicher nicht? Für mich ist es gerade umgekehrt. Im Prinzip antworte ich bei einer Frage oder Bitte immer mit „Ja“. Wenn das Leben sagt: „Adriaan hier ist eine frage für dich“, sollte ich dann intelligenter sein als das Leben? Fragen kommen immer in dem richtigen Moment und deshalb greife ich sie auf… wenn die Frage etwas absolut Unwichtiges betrifft, mache ich schnell Schluß damit. Ich weiß ganz genau, was mir gehört und was ich will und was jemand anderem gehört. Viele Menschen sind nicht imstande, das klar zu unterscheiden, und das führt eben oftmals zu Stress.“
was soll ich dazu sagen…ich bin baff, weil genauso ist es! dinge im moment annehmen, verarbeiten und wieder loslassen. und was nicht mir gehört, gehört einem anderen und die aufmerksamkeit sollte dann darauf nicht ruhen bleiben.
ist es nicht letzen endes so wie beim geben und nehmen. wenn ich immer nur gebe oder immer nur bekomme stimmt irgendwann das gleichgewicht im system nicht mehr bzw. die wechselwirkung mit der umgebung ist gestört. wir stecken da doch mittendrin……….
ich werde es jetzt noch bewusster ausprobieren. danke