Engagement
An diesem Wort bin ich vor drei Tagen aufgewacht. „Soziales Engagement“ wie können wir das fördern? So ungefähr lautete das Thema einer Zusammenkunft mit einem Kreativteam in einem sehr kreativen Unternehmen. Dabei wurde mir deutlich, oder es fiel mir vor die Füsse: Wenn wir uns Worte sagen, dann
hat ja jeder eine eigene Vorstellung, jeder kennt das Wort. Das Rätsel ist nur, sind wir miteinander ein- und abgestimmt? Das zweite Rätsel: Wenn wir einem Wort begegnen, es lesen oder aussprechen, erscheint dieses Wort für einen kurzen Moment. Wir schauen bis in die Wiege des Wortes hinein und das „Wortkind“ lächelt uns an. Das wirkt. Auch wenn wir dies in den seltesten Fällen bewußt wahrnehmen. Zurück zum Thema: Wir sagen S O Z I A L und dieses Wort löst ein „Kopfkino“ aus. Die Wiege des Wortes sagt: sozial = binden, Bindung, beisitzen. Jetzt verliert das Wort die ganzen Lasten, die es für uns mittragen muss.
Sozial heisst sich verbinden. Und diese Tat hat keinen Wert, keinen Sinn, keinen Nutzen. Wir müssen schon dazu die Frage stellen: Wozu willst Du Dich binden,
verbinden usw.*
Genauso „Engagement“, das Wort stammt aus dem Französischen Sprachraum und meint: jemand der en – gagiert ist, erhält eine Gage, ein Lohn, ein
Sold, ein Künstlerhonorar. So erscheint doch die Frage nach bürgerschafltichem Engagement in einem ganz anderen Licht.
* Rudolf Steiner hat mit seiner Sinneslehre die 12 Sinne in drei Gruppen eingeteilt. Den Riechsinn, Geschmacksinn, Wärmesinn und Hörsinn hat er als
„gefühlswandt“ bezeichnet. Sinne, mit denen wir in Fühlung gehen, uns verbinden. Die Frage nach dem Lohn und Gehalt wendet sich an eine weitere
Gruppe mit „willensverwandten“ Sinnen = Tastsinn, Lebenssinn, Bewegungssinn und Gleichgewichtssinn. Diese Sinne geben uns die Stimmung und Gestimmtheit darüber, ob die Gage reicht und recht ist.