vom Fahrradfahren
Täglich überquert ein Radfahrer mit einem Sack auf dem Gepäckträger die Grenze.
Zöllner: Haben Sie etwas zu verzollen?
Radfahrer: Nein.
Zöllner: Und was ist in dem Sack?
Radfahrer: Sand
Bei der Kontrolle stellt sich heraus dass es tatsächlich Sand ist. Eine ganze Woche lang kommt jeden Tag der Mann mit dem Fahrrad und dem Sack auf dem Gepäckträger. Am achten Tag wird’s dem Zöllner doch verdächtig.
Zöllner: Was haben sie in dem Sack?
Radfahrer: Sand.
Der Sand wird diesmal gesiebt – Ergebnis: nur Sand. Der Mann kommt weiterhin jeden Tag zur Grenze. Zwei Wochen später wird es dem Grenzer zu bunt und er schickt den Sand ins Labor – Ergebnis: nur Sand. Nach einem weiteren Monat der „Sandtransporte“ hält es der Zöllner nicht mehr aus und fragt den Mann:
Ich gebe es ihnen schriftlich, ich werde es nicht verraten, aber sie schmuggeln doch etwas?
Sagen Sie mir bitte was es ist!
Der Radfahrer: Fahrräder.
PS: Ich bin am Bodensee aufgewachsen und sehr oft über die Grenze in die Schweiz gefahren, mit dem Fahrrad. So schlau wie dieser Radfahrer war ich nicht.
Heute weiss ich, auch dank dieser Geschichte, um das Geheimnis: Wie überbringe ich eine Nachricht, ein Botschaft und überwinde die Zöllner an der Grenze der Vorurteile, Kenntisse,
Vorstellungen, Vorlieben usw.
Lieber Matthias,
… die Anekdote über den Fahrradfahrer – gemeinhin als Witz aufgefasst (aus der Bildzeitung vom 30.05.2012) – ist schon auch ein schöner und sinnreicher Text, nicht wahr?
Wir haben sehr darüber geschmunzelt, dass Jean-Christophe Ammann ihn in seinem Grußwort zu unserem Kulturfestival „Texte, Töne & Tableaus“ in der Walkmühle zitiert hat.
Herzliche Grüße – und auf mindestens weitere 79 Jahre im Schloss!
Wulf