Vom Einfachen zum …

Beim letzten Vortragsabend schilderte Johannes Stüttgen, wie sein Lehrer Jospeh Beuys in der Kunstakademie Düsseldorf, das Fach Aktzeichnen unterrichtet hat. Sich hat das jeder irgendwann einaml erlebt, man will eine Person skizzieren, eine Landschaft, eine Stadtansicht… und schon bei den ersten Strichen wird deutlich: Das geht schief, das schaffe ich nie. Die von Joseph Beuys vorgeschlagene Methode: Man betrachtet den Akt und entscheidet sich auf eine Stelle und zeichnet einen Punkt aufs Papier. Von dieser Stelle aus sucht man sich den nächsten Punkt und zeichnet wieder und so weiter und so fort. Also man tastet sich heran, Punkt für Punkt und so „bildet sich“ ein Gesicht, ein Körper. Man fängt mit dem Einfrachen an, mit dem was mit im Moment möglich ist, ohne das Große aus dem Auge zu verlieren. Am Ende zeigt sich dann ein Bild. Am Anfang war nur ein Punkt. Diese Methode kann man auf jedes Feld übertragen: Genau hinschauen, genau hinhören und einen Punkt markieren. Das bezeichnet auch das Wort Anfang. Es ist noch kein Fang, es ist aber auch keine Rat- und Tatlosigkeit, es ist der kurze Moment vor dem Fang und der kurze Moment nach der Ruhe, eine Zwischenzeit. Eben ein An-Fang.

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