documenta 13

Ein Besuch der documenta 13

Eine Vorschlag von Konstantin Adamopoulos, Katharina und Matthias Schenk; getestet von Beatrice und Johannes Schenk am 20. und 21. Juli. So ist diese Führung durch die documenta 13 entstanden. Man kann diese Tour an einem Besuchstag in Kassel entspannt durchwandern. Ich habe ca. 12 Erfahrungsstationen ausgesucht (A – L). Je nach Gruppe, Wetter, Interesse… gestaltet sich Eure Reiseroute.
Zur Vorbereitung hatten wir Das Begleitbuch , HANTJE CANTZ, 24 €.
Die Kassen öffnen um 10 Uhr. Dort erhält man auch das Faltblatt KARTEN TEILNEHMER mit allen Orten, Plätzen und Räumen. Die von mir angegebenen Nummern beziehen sich auf diesen Plan. Nehmt Euch 5 Minuten Zeit, um Euch mit der Karte vertraut zu machen!  Zeichnet Euch die Stationen ein und wenn ihr die Installation SANATORIUM in der Karlsaue besuchen wollt, empfehle ich, daß ihr euch hier gleich einen Einweisungstermin reserviert und dann entsprechend an bzw. abreist, hin- und herwandert.

Meine Vorschläge sind:
HAUPTBAHNHOF/ Nordflügel
FRIDIERICIANUM/Rotunde
HUGENOTTENHAUS
KASKADE KINO
NEUE GALERIE
KARLSAUE

Essen und trinken: in der Bar am Nordflügel des Hbf (61),
im Sahara Zelt (60) in der Karlsaue,
am Kiosk des Projektes „and and and“ (E und 12) Bio! ebenfalls in der Karlsaue.

Mein Schwerpunkt lag in der KARLSAUE mit der Fragestellung: Wie erzählt man Geschichten? Wie inszeniert man Gärten und Landschaften? Wie pflegt man die Anlagen bei Wind, Wetter und mit den vielen unterschiedlichen Besuchern? Wie wirkt die Anlage auf Kinder und Jugendliche?

Wenn möglich (Wetter) beginnt Eure Tour hier:

A (147)

Besuch des SANAOTORIUMS von Pedros Reyes.
In dieser Installation/Inszenierung kann man unter verschiedenen Therapieformen wählen und sich für eine Therapiezeit für sich/zu zweit oder mit der Gruppe anmelden. Mein Tip: philosophical casino!

Mit dieser „Einweisung“ in der Tasche kann man dann erwartungsvoll warten oder wieder zurückkommen. Es ist unglaublich, wie das Künstlerteam es schafft, mit wenigen Fragen und Spielregeln, auf den Punkt zu kommen. Ein Beispiel für ein sozial-künstlerisches Unternehmen, für eine Soziale Skulptur.

B (22)

WAVE von Massimo Bartolini

Ein Beispiel, wie ein Weizenfeld und ein Wasserbecken so inszeniert werden können, dass jeder Besucher staunt, sich wundert, lächelt, fragt.

C (83)

BIENENKOPF von Pierre Huyge; Hier wandelt sich eine einfache Kompostanlage in eine Naturkathedrale!Andächtig hüpft, springt, watet man durch die Haufen (Kompost, Baumaterialen, Holz usw.). Ein weisser Hund mit einem rosaroten Bein taucht wie ein scheues Reh zwischen Büschen und Bäumen auf. Im Zentrum dann ein Bienenkopf. Ein Bild für den eigenen Kopf! „Ein Kopf, der nach allen Seiten offen ist, ist der Bienenstock.“

D (90)

Robin Kahn & La Cooperative Unidad Nacional Mujeres Saharauis

Ein kleines Zeltdorf mitten in der Karlsaue. Möglicherweise gibt es Gespräche, Erzählungen, Musik, Tee und Couscous.

E (123)

Mangold Brücke von Christian Philip Müller; Ein Beispiel für eine „Brückentechnologie“, humorvoll, geistreich, weckt den Gleichgewichts- und den Geschmackssinn; man darf die verschiedenen Mangoldsorten verkosten.

D (133)

Schwer- und Leichtkarft. Idee di pietra von Giuseppe Penone. Eine poetisches Spiel mit Schwere und Leichte, Tragen und Getragenwerden…

E (165)

Doing Nothing Garden von Song Dong; Ein gelungenes Beispiel, wie man einen Unkrauthügel so in Szene setzen kann, dass daraus ein kleines Paradies wird.

F (174)

TIME BANK; Ein Informationshaus zum Thema Ablösung des Geldes, Einführung einer Zeitbasierten Währung. Auch in 20 Jahren ist eine Stunde noch eine Stunde. Dazu gibt es einen Film (englisch). ca. 20 Minuten Zeit, je nach Andrang.

HAUPTBAHNHOF/Nordflügel

G (93)

The Refusal of Time (Verweigerung der Zeit); Von William Kentridge. Eine Installation mit Filmen, Schattenspielen, einer Zeitmaschine… Texte, Klänge… mindestens 20 Minuten verweilen. Sich vom Andrang (Schlange) nicht schrecken lassen.

H (189)

Jalousiebalett von Haegue Yang; Danach sieht man jede Jalousie und das Öffnen und Schliessen mit anderen Augen.

I (61)

Eine wunderschöne Bar auf dem Bahngleis mit Ausblick auf die Skulptur von Lara Favaretto Momentary Monument und die stillgelegte Bahnanlage. „ein unbehagliches Gleichgewicht zwischen Zerstörung und Wideraufbau.“ am Beispiel der beiden Städte Kassel und Kabul.

HUGENOTTENHAUS (70) und Hinterhof (159)

Ein abbruchreifes Haus wird von Künstlern saniert. Heilung durch Kunst! Ein grandioses Beispiel für das Prinzip: Wir haben Nichts, wie haben keine Chance, die Aufgabe ist nicht lösbar: Also fangen wir mal an! Das Ensemble um den Künstler Theaster Gates, verschiebt die Grenzen von Arbeit und Freizeit, Kosten und Nutzen, Sinn und Zweck… „ein kulturelles Epizentrum“. Je nach Tag und Stunde mit Musik, Gesprächen, Filmen und Erfrischungen.

Im Hinterhof (159)

Tanz, Theater, Musik in Dunkelheit, Dämmerung… ein Ensemble von Gefühlt 20 Künstlerinnen und Künstlern improvisiert zwischen den Besuchern… Mindestens 20 Minuten Zeit erzeugen. Vielleicht sogar wiederholen!

J (26)

Kaskade Kino

Ein Film (8 Minuten) in einem wunderschönen alten Kinosaal von Paul Bode. Jérome Bel zeigt ein Tänzer und eine Tänzerin in dem Stück: Normalität als Schwerstbehinderung! „Als Choreograph seiner eigenen Lebensgeschichte ist der Mensch niemals „geistig“ behindert, behindert ist allenfals seine Hauptfigur, der Schicksalsheld.

Rotunde im Fridericianum

Hier wird der Versuch unternommen, den Geist, die Idee der documenta 13 zu versammeln. Wie haben wir gedacht? Wie sind wir vorgegangen? Man er-lebt, sieht, hört, wie ein Konzept  sinnlich erfahrbar wird und wie sich Erkenntisse und Einsichten einstellen. Der Besucher wird selbst zum Gestalter, Ver-Dichter und Ver-Steher . Das Konzept entsteht beim Betrachten:

–         Die Baktrischen Prinzessinnen (4.000 Jahre alt) (18)

–         Eine Auwahl von Gegenständen aus dem Badezimmer von Adolf Hitler (117)

–         Eine Auswahl von Objekten (Metronome) von Man Ray. Das Original

wurde zerstört/verloren. Wir sehen Readymades.

–         Ein Flusstein und eine Kopie dieses Steins aus Carrera Marmor

–         Die Skulptur Czechoslovak Radio

–         Objekte, die im libanesischen Bürgerkreig beschädigt wurden. (126)

–         Fotos eines Nebelfänger-Projektes in Südamerika (97)

–         Die KZ Äpfel von Korbinian Aigner (4)

–        Die grosse Übersicht von Mark Lombardi (102), was passieren kann,

wenn man anfängt, zu fragen.

–   Der Teppich von Goshka Macuga (106).Ein Teppich wird zur

    Bibliothek, zum Geschichts- und Bilderbuch

L

Neue Galerie

Hier beschränke ich mich auf eine Arbeit von Geoffrey Farmer (59). Eine Theatervorstellung, Konzertreise, eine Zeitreise durch die 1970er Jahre… in Amerika.

Ende

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